Dienstag, 26. Juni 2018

Tromsø, Norwegen, 25. bis 28. Juni 2018 (aufgewärmt)

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Route: 36 Seemeilen, bis heute: 1335
06:29 Stunden, Temp.: 11-14°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--














Wie viel Uhr ist es, frage ich gähnend, 8 antwortet sie und schläft weiter. Trinity, die nachts immer öfter, in meinem Arm schläft, möchte gar nicht aufstehen und knurrt, als ich versuche die Koje zu verlassen.
Noch im Schlaf-Look, schaue ich beim YR.NO, nach dem Wetter, ich kann es halt nicht lassen! Noch gestern hatten wir beschlossen, heute hier zu bleiben, einkaufen gehen und Heike's Geburtstag „ausgiebig“ zu feiern, hier in Finnsnes.

Nun traue ich meinen Augen nicht, die vorhergesagten Vorboten des Sturms bleiben aus. Es soll moderate Südwinde geben, mit entsprechenden Wellen. Der Regen verschiebt sich nach Tromsø, auf nach 18Uhr. Bis dahin sind wir schon längst angekommen.

Schnucki, aufstehen wir gehen. Murrig ertönt sie aus dem Schlafgemach und versucht die leidenden Knochen zur Bewegung zu überreden.

Sie schaut sich, noch schlaftrunken, die Vorhersagen am Bildschirm an und meint, wir sollen aber erst duschen, wer weiß, wie es in Tromsø ist.

Gerne stimme ich zu und wir sind knapp eine halbe Stunde später, „frisch und frei von Körpergeruch“.

Die Vorbereitungen gehen, erstaunlich schnell, von der Hand. Was bleibt ist noch das Tanken. Die Tankstelle ist aber direkt nebenan und der fehlende Wind, macht es uns zum Kinderspiel. Heike schubst das Boot vom Steg und geht zur Tanke, ich tuckere langsam dorthin und sie vertäut den Spring.

Ich warte und warte, dann kommt sie mit der Nachricht, meine Mastercard wird nicht akzeptiert. Später stellen wir fest, dass auch unsere VISA-Karte abgelehnt wird. Was nun? Weit und breit keine Menschenseele. Wenn wir jetzt den Tankwart anrufen, dann können wir gleich hierbleiben, bis er kommt …

Nichts wie weg, tanken werden wir wohl anderswo erledigen müssen.

Unterwegs kommen wir auch zum Genuss des Segelns, für die halbe Strecke. Die achterlichen Wellen und der Wind mit 3,2-22kn machen mit uns alles was nur möglich ist. Wir haben die Strömung mit uns, so segeln wir trotzdem mit beachtlichem Tempo.

Der Übergang von Staumsfjord zum Blasfjord, der nach Tromsø führt, geht durch den Rystraumen. Er bringt uns längere Zeit zum unfreiwilligen Tanzen, die Maschine läuft, aus Sicherheit mit. Übrigens das Vergnügen haben wir ausschließlich unter Groß, die Genua ist, wegen des achterlichen Windes, nicht zu gebrauchen.

Angekommen, die Überraschung. Die Hafenanlage ist von einer anderen Welt. Alles neu und perfekt. In den Büchern sah alles alt und unübersichtlich aus.

2 Liebe Menschen wollen uns die Leinen nehmen, eine Nachbarin kommt zu Zuge, danke.

Wen man auch hier trifft, sie wollen nach Svalbard/Spitzbergen.
Wir haben unser Ziel erreicht! Hier ist Tromsø, das Tor zum Eismeer. Von da an werden wir nach Süden trödeln, bis wir zuhause, mit Pauken und Trompeten, empfangen werden.

Der Geburtstag? Den haben wir bei EGON gefeiert und an Bord begossen.

Wieder sind wir festgehalten, Brücken werden gesperrt, öffentlicher Verkehr z.T. eingestellt und die Leute werden gewarnt, von Gebäudeteilen erschlagen zu werden.
Der Wind macht seine Sachen, es ist aber noch wolkig und die Sonne scheint durch, mal sehen.


Neuste Sturmmeldung: Windstärke 10bft (ca. 100kmh), Böen 35-40m/s (ca. 145kmh).
Die Wellen finden ihren Weg in den Hafen hinein. Alle Schiffe sind am Schaukeln, die Fender quietschen fürchterlich. Es soll bis 23:00Uhr so weitergehen.
Gerade sind 2 Bavaria Yachten rein gekommen, eine blieb im Hafen, die andere hat ein paar Leute aufgenommen und ist raus gegangen, gegen Wellen und Wind von 10bft.



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