Route: 54 Seemeilen, bis heute: 1128
09:49 Stunden, Temp.: 12-17°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--
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Donnerstag:
Das Sturmtief möchte uns am Freitag
erreichen. Dazu haben wir einen sicheren Hafen ausgesucht. Der Retter
sollte uns für 2 Tage einen möglichst ruhigen Liegeplatz bieten.
Dafür ist Våg,
südlich von Bodø,
wohl gut geeignet!
Um 5Uhr früh, hört
Heike, im Hintergrund, den Wind pfeifen. Wir bleiben hier, der Sturm
hat uns eingeholt, sagt sie.
Ich schaue den
Wetterbericht, es ist alles aktuell gut und in Planung.
Wir starten früher
als geplant und legen los. Nachdem wir die Abdeckungen verlassen
hatten, setzen wir die Segel. Wunderbar, wir machen mit O-Wind 5,8kn.
Wir können zwar schneller, dafür müssten wir aber die Lage in Kauf
nehmen. Mit zunehmend aufkommenden Böen, machen wir 6,4kn.
Am
Svartisen-Eingang, wird der Wind kanalisiert und bläst gegen uns,
die Genua wird geborgen und die Maschine gestartet, es geht mit 4,9kn
weiter.
Um 8Uhr 15, treffen
sich die beiden Hurtigschiffe, Kronprinz Harald und Polarlys. Sie
begrüßen sich mit jeweils 3 Sirenen, danach wir auch! In der
Stille, es ist gigantisch.
Wir lassen die Häfen
Bolga und Sørfugløy
an uns vorbeiziehen, Våg
liegt ja vor uns.
Vor der hübschen
Insel Fugløy,
kommen uns 3 schwedische Segler entgegen,
wir staunen, das sie geradewegs dem Sturm in die Arme segeln.
Inzwischen haben wir
26kn O-Wind. Die Genua reicht uns aus,
um auf über 6kn zu kommen.
Es ist warm, fast
16°C. Die Wärme in Kombination mit dem Svartisen-Gletscher, bringen
uns Fallwinde bis
in den Hafen mit 38kn,
die Genua haben wir schon geborgen.
Im Hafen drehen wir
die unfreiwilligen Pirouetten, bevor wir Hals
über Kopf den Hafen verlassen. Der Gaststeg ist voll von Fischerei
und sonstigen Schiffen. Das Anlegen wäre ohnehin nicht denkbar.
Wir wollen nur raus
und uns kommt ein Fischer entgegen. Langsamer geht nicht, also Flucht
nach vorne, der
Fischer verzieht keine Miene.
Im Freien
bläst es inzwischen
richtig wild. Die Steuerung übernimmt Heike und ich mache die neue
Navigation.
Die Entscheidung
fällt nicht leicht, aber schnell, 12sm nach Bodø.
Wir setzen nur das Groß,
weil es, unter Starkwind, leichter zu
bergen ist. Wir wollen schnell ankommen, dafür läuft die Maschine
mit.
Vor Bodø
wurde es nicht, wie gedacht,
ruhiger. Wir bergen das Groß stampfend im
Wind.
Im Hafen angekommen, ist
alles in Bewegung, die Schiffe spielen Trampolin. Wir suchen
und finden keinen Platz, gegen den Wind.
Geschlagen reihen wir uns, an den Außensteg, hinter den großen
Seglern, auflandig. Der Sturm wird uns morgen ablandig treffen.
Die Leinen wurden uns wie
so oft abgenommen, danke. Wir gehen essen.
Freitag und Samstag:
In den Morgenstunden sind
wir erschreckt aufgewacht. Sturm zerrt und zieht und wir sind
ablandig mit Riesen Abstand zum Steg.
Am Nachmittag ist es
erst mal ruhig. Die Ruhe vor dem
Sturm. Wir erledigen Einkäufe und Bankgeschäfte, das Buffet im
EGON haben wir verpasst.
Die Nacht der Nächte hat
uns eingeholt. Es knarrt an allen Ecken, nichts hilft. Wir bringen
noch mehr Leinen aus, das Quietschen geht
unvermindert weiter durch den ganzen Tag. Alle bleiben an
Bord und hören das Geheule des Sturms,
keine Menschenseele bewegt sich draußen.
Sonntag:
Alles ist ruhig, die Sonne
scheint und die Sportschiffe sind nicht mehr da!
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