Route: 49 Seemeilen, bis heute: 1248
08:57 Stunden, Temp.: 9-13°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--
|
Tranøy, am Abend
erscheint eine riesengroße französische Aluyacht
mit 8er Mannschaft. Gerne habe ich auf dem Steg, im Regen,
ausgeharrt, um denen den Weg zu weisen.
Sie haben hinter uns
angelegt. Wir sind nur noch müde und möchten uns hinlegen. 2
Stunden später, um Mitternacht, wachen wir auf, es ist kalt in der
Bude. Die Heizung geht nicht mehr. Ich schaue raus, zwischen uns und
den Franzosen liegt ein Fischer, wir haben überhaupt nichts bemerkt.
Alle drei Schiffe hängen
nun an einer Kabeltrommel, die seinerseits an einem Kabel
angeschlossen ist, von dem man nichts hält.
Diese Konstruktion hat bis
gestern gehalten, die Zumutung von 2 größeren Schiffen war aber
doch zu viel.
Was nun, fragen wir uns.
Wenn diese 2 Brocken morgen ablegen wollen, dann gute Nacht Marie,
das Geld liegt auf der Fensterbank!
Ich bespreche alles mit
Heike, die Entscheidung treffe ich aber selbst, wir legen ab und zwar
jetzt, basta! Heike muss immer klein beigeben, was sie auch gerne
tut!
Es ist verdächtig ruhig,
alles in tiefhängenden Wolken gehüllt. Das Ablegen ist ein
Kinderspiel, kein Wind in dem Ententeich.
Wir sind nun aus den
Windschatten raus und empfangen die alten Wellen, vom vergangenen
Tag. Die Dünung kommt seitlich und der schwache Wind achterlich. Ich
versuche der Schaukelei entgegen zu wirken, mit Erfolg.
Auf der Karte sehen wir
die Inseln, Inselchen und die Untiefen auf Backbord. Wir hoffen, dass
sie die Dünung besänftigen, sie wird aber nicht ruhiger, sondern
verfolgt uns mehr von achtern.
Es ist doch zu ertragen,
wir sind ja bald in Tjeldsundet, dann ist es wohl vorbei mit Wellen
im Hintern!
Hurra, der Wind ist da,
auch von hinten! Das Groß kann gerade die Gegenströmung
kompensieren, wenngleich er mit 10kn bläst.
Von nun an motoren wir
weiter, mal mit, mal ohne Groß. Die Strömung spielt mit uns, mal
mit 4,6kn mal 7,6kn.
Ich stehe, wie immer, an
der Pinne, bis 1,5Std vor dem Landgang. Dann bin ich todmüde, ich
wecke meine bessere Hälfte auf, die im Salon döst, sie soll mich
ablösen.
Eine Stunde später,
stehen wir beide im Cockpit und bereiten uns vor, zum Anlegen.
Wir tuckern nun langsam,
durch den Hafen, und halten Ausschau nach einem Gaststeg, vergebens.
Sogar die Enden von Fingerstegs sind alle belegt. Als wir doch ein
Ende finden, zeigt uns ein Skipper von weitem, dass wir dort anlegen
dürfen.
Rückwärts steuern wir
den Steg an, bis der Skipper bereit ist auch unsere Leinen zu nehmen.
Nach dem Anlegen, lesen wir, dass dieser Platz für eine kleine Yacht
bestimmt ist und wir haben pauschal 100 Kronen zu berappen. Einen
Gastplatz für einen Riesen-Hafen, lachhaft!
Wir legen uns hin und sind
weg, erst später möchten wir alles auskundschaften. Die Sanitären
Anlagen sind geschlossen, es regnet und der Kaufmann ist um die Ecke.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen