Samstag, 30. Juni 2018

Finnlandsholmen, Norwegen, 29. bis 30. Juni 2018

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Route: 16 Seemeilen, bis heute: 1387
03:59 Stunden, Temp.: 9-9°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--














Nach dem Frühstück regnet es noch immer. Um 14Uhr sind wir schließlich unterwegs.

Es wurde prophezeit, ein wolkiges aber trockenes Wetter mit moderaten Winden aus Westen.
Es kam regnerisches Wetter mit starkem Westwind.
Zunächst ist es uns auch recht. Das Groß wird gesetzt, es trägt uns aber nicht, die Strömung ist gegen uns.

Die Maschine läuft mit. Nach der Wende, vom Blasfjord in den Straumsfjord, müssen wir durch den Rystraumen. Mit z.T 1,2kn Zickzack-Fahrt. Viele Angler versuchen ihr Glück, Erfolge haben wir nicht beobachtet.

Der Wind bläst uns in die Nase, mit 18-25kn, in Böen 30kn. Die Wellen entprechend direkt an den Bug.
Gerade wurde, über Funk, eine Starkwind-Warnung durchgegeben.

Wir stampfen und kommen mit 1,8-4,1kn weiter. Die Entscheidung durch die Dyrøybrücke zu fahren, erweist sich als richtig. Danach, im Windschatten von Dyrøya, ist der Starkwind abrupt weg und die Wellen haben auch keine Chance mehr.

Auf Backbord zeigt sich der kleine Hafen, von dem wir nicht viel wissen. Drei Masten machen uns Hoffnung, dass wir die Starkwind-Warnung, hier abwettern können.

Der Steg ist frei aber ohne Klampen, die Festmacher-Bretter zu schwach und zum Teil zerborsten.
Anstatt Klampen, hat man hier und da, Tampen mit Augen angebracht, die sich als dienlich erweisen.
Wir bringen 4 Leinen raus, sicher ist sicher!

Schnucki setzt Reis auf, die Haxe läuft mit und danach sind wir platt, zu viel geschaukelt, 3 Stunden intensiv!





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Finnsnes, Norwegen, 28. bis 29. Juni 2018

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Route: 37 Seemeilen, bis heute: 1372
08:15 Stunden, Temp.: 11-12°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--













Tromsø kann uns keine Bootstankstelle präsentieren. Wir sollen, per Kanister, Diesel aus der Tankstelle holen!!!
Es regnet wie Hulle, mit 2 Kanistern bewaffnet, gehen wir zur Tankstelle, es gibt abgabefreien Diesel, hinterm Haus. Der erste Kanister ist voll, der zweite muss her. Es dauert, bis man den Kanister aufbekommt, die Pumpe schaltet inzwischen ab. Schnucki geht rein und bezahlt die ersten 5 Liter, dann geht es erst weiter.

Der Regen haut richtig rein und ich schleppe die Kanister bis zum Boot. Es ist nicht gerade um die Ecke.
Nun, mit 10 Litern ist es nicht getan, wir brauchen 50.

Es scheint aufzuklaren aber die Kuchenbude ist triefend nass, wir warten ...
Es hat aufgehört zu regnen und wir warten auf die Trocknung der Kuchenbude? Nein, rein mit dem Ding, trocknen kann sie später.

Es dauert nicht lange und wir kehren Tromsö den Rücken, nicht sauer, nur verärgert. Es geht ja gar nicht, so eine perfekte Hafenanlage und keine Tankmöglichkeit.

Unterwegs probieren wir es auch im„Trümmerha(u)fen“ Gibostad, auf Senja, vergebens.
Wir wollen es nun doch noch einmal in Finnsnes probieren. Angekommen, fahren wir direkt zur Tankstelle, die letzte Karte versagt ebenfalls. Ein freundlicher Norweger ist bereit, gegen Cash, seine Karte zum Einsatz zu bringen. 52 Liter stellen uns zufrieden.

Unser Ziel war, ursprünglich, Engenes, die Faulheit aber siegt und wir bleiben.
Es wäre vernünftiger gewesen, weiter zu fahren, so hätten wir es einen Tag später leicht und trocken nach Lödingen geschafft, so denken wir, als wir in die Koje steigen.




























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Dienstag, 26. Juni 2018

Tromsø, Norwegen, 25. bis 28. Juni 2018 (aufgewärmt)

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Route: 36 Seemeilen, bis heute: 1335
06:29 Stunden, Temp.: 11-14°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--














Wie viel Uhr ist es, frage ich gähnend, 8 antwortet sie und schläft weiter. Trinity, die nachts immer öfter, in meinem Arm schläft, möchte gar nicht aufstehen und knurrt, als ich versuche die Koje zu verlassen.
Noch im Schlaf-Look, schaue ich beim YR.NO, nach dem Wetter, ich kann es halt nicht lassen! Noch gestern hatten wir beschlossen, heute hier zu bleiben, einkaufen gehen und Heike's Geburtstag „ausgiebig“ zu feiern, hier in Finnsnes.

Nun traue ich meinen Augen nicht, die vorhergesagten Vorboten des Sturms bleiben aus. Es soll moderate Südwinde geben, mit entsprechenden Wellen. Der Regen verschiebt sich nach Tromsø, auf nach 18Uhr. Bis dahin sind wir schon längst angekommen.

Schnucki, aufstehen wir gehen. Murrig ertönt sie aus dem Schlafgemach und versucht die leidenden Knochen zur Bewegung zu überreden.

Sie schaut sich, noch schlaftrunken, die Vorhersagen am Bildschirm an und meint, wir sollen aber erst duschen, wer weiß, wie es in Tromsø ist.

Gerne stimme ich zu und wir sind knapp eine halbe Stunde später, „frisch und frei von Körpergeruch“.

Die Vorbereitungen gehen, erstaunlich schnell, von der Hand. Was bleibt ist noch das Tanken. Die Tankstelle ist aber direkt nebenan und der fehlende Wind, macht es uns zum Kinderspiel. Heike schubst das Boot vom Steg und geht zur Tanke, ich tuckere langsam dorthin und sie vertäut den Spring.

Ich warte und warte, dann kommt sie mit der Nachricht, meine Mastercard wird nicht akzeptiert. Später stellen wir fest, dass auch unsere VISA-Karte abgelehnt wird. Was nun? Weit und breit keine Menschenseele. Wenn wir jetzt den Tankwart anrufen, dann können wir gleich hierbleiben, bis er kommt …

Nichts wie weg, tanken werden wir wohl anderswo erledigen müssen.

Unterwegs kommen wir auch zum Genuss des Segelns, für die halbe Strecke. Die achterlichen Wellen und der Wind mit 3,2-22kn machen mit uns alles was nur möglich ist. Wir haben die Strömung mit uns, so segeln wir trotzdem mit beachtlichem Tempo.

Der Übergang von Staumsfjord zum Blasfjord, der nach Tromsø führt, geht durch den Rystraumen. Er bringt uns längere Zeit zum unfreiwilligen Tanzen, die Maschine läuft, aus Sicherheit mit. Übrigens das Vergnügen haben wir ausschließlich unter Groß, die Genua ist, wegen des achterlichen Windes, nicht zu gebrauchen.

Angekommen, die Überraschung. Die Hafenanlage ist von einer anderen Welt. Alles neu und perfekt. In den Büchern sah alles alt und unübersichtlich aus.

2 Liebe Menschen wollen uns die Leinen nehmen, eine Nachbarin kommt zu Zuge, danke.

Wen man auch hier trifft, sie wollen nach Svalbard/Spitzbergen.
Wir haben unser Ziel erreicht! Hier ist Tromsø, das Tor zum Eismeer. Von da an werden wir nach Süden trödeln, bis wir zuhause, mit Pauken und Trompeten, empfangen werden.

Der Geburtstag? Den haben wir bei EGON gefeiert und an Bord begossen.

Wieder sind wir festgehalten, Brücken werden gesperrt, öffentlicher Verkehr z.T. eingestellt und die Leute werden gewarnt, von Gebäudeteilen erschlagen zu werden.
Der Wind macht seine Sachen, es ist aber noch wolkig und die Sonne scheint durch, mal sehen.


Neuste Sturmmeldung: Windstärke 10bft (ca. 100kmh), Böen 35-40m/s (ca. 145kmh).
Die Wellen finden ihren Weg in den Hafen hinein. Alle Schiffe sind am Schaukeln, die Fender quietschen fürchterlich. Es soll bis 23:00Uhr so weitergehen.
Gerade sind 2 Bavaria Yachten rein gekommen, eine blieb im Hafen, die andere hat ein paar Leute aufgenommen und ist raus gegangen, gegen Wellen und Wind von 10bft.



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Montag, 25. Juni 2018

Finnsnes, Norwegen, 22. bis 25. Juni 2018

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Route: 45 Seemeilen, bis heute: 1298
08:42 Stunden, Temp.: 9-11°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--













Harstad, es ist bewölkt und der Wind auflandig. Eindampfen in die Achterspring und raus.
Erste Überraschung? Das Hurtigschiff ist im Hafen! Zweite, ein „Plattenbau-Schiff“ ist auch da, um den Platz von dem ersten einzunehmen. Wir weichen und überlassen es ihnen.

Nach der Wende, setzen wir die Genua zum Groß. Mit Lage segeln wir 6,4kn und beobachten die in Wolken gehüllten Berge, kein Sonnenstrahl stört uns!
Nach 2 Stunden, Ententeich und die Maschine. Die Landschaft ist lieblich, überhaupt, wir haben nicht gedacht, dass es, bei diesem Klima, soviel Landwirtschaft geben kann.

Zwei „Schweine-Motorbootfahrer“ fahren hintereinander, mit Karacho und 5m Abstand an uns vorbei, toll! Ich erwarte, dass alle Schränke aufspringen und Trinity sich an der Decke verletzt, es passiert aber gar nichts.

Die nächste Wende raubt uns das Trödeln, die Brücke ist von weitem sichtbar und es regnet, was für ein Wunder!

Durch die Tonnen, unter der Brücke durch, dann zweimal wenden auf Steuerbord und wir fahren unserem Liegeplatz entgegen. 2 wunderbare Menschen nehmen uns die Leinen und, durch den Ring gezogen, geben sie sie zurück, was für ein Service.
Wir sollen uns an das Ende des Stegs verholen, was wäre uns lieber.

Mit Mümmelmännern bewaffnet, schnacken wir mit einem Segler, der hier auf seinen Einsatz wartet.
Er möchte seine Crew, in Tromsø aufnehmen und nach Svalbard/Spitzbergen. Er ist hier, weil es hier viel billiger ist und füllt die Wartezeit mit Basteln an seinen Fenderbrettern, sie kommen mir zu dünn vor, gesagt habe ich aber nichts, ich schwöre.

Ein Schatz namens Heike. Sie reicht gerade Sonntagseier zu Frühstück, nebst Perlmuttlöffel, dabei habe ich keinen Geburtstag, tausend Dank.



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Samstag, 23. Juni 2018

Harstad, Norwegen, 21. bis 22. Juni 2018

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Route: 49 Seemeilen, bis heute: 1248
08:57 Stunden, Temp.: 9-13°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--













Tranøy, am Abend erscheint eine riesengroße französische Aluyacht mit 8er Mannschaft. Gerne habe ich auf dem Steg, im Regen, ausgeharrt, um denen den Weg zu weisen.
Sie haben hinter uns angelegt. Wir sind nur noch müde und möchten uns hinlegen. 2 Stunden später, um Mitternacht, wachen wir auf, es ist kalt in der Bude. Die Heizung geht nicht mehr. Ich schaue raus, zwischen uns und den Franzosen liegt ein Fischer, wir haben überhaupt nichts bemerkt.

Alle drei Schiffe hängen nun an einer Kabeltrommel, die seinerseits an einem Kabel angeschlossen ist, von dem man nichts hält.
Diese Konstruktion hat bis gestern gehalten, die Zumutung von 2 größeren Schiffen war aber doch zu viel.
Was nun, fragen wir uns. Wenn diese 2 Brocken morgen ablegen wollen, dann gute Nacht Marie, das Geld liegt auf der Fensterbank!

Ich bespreche alles mit Heike, die Entscheidung treffe ich aber selbst, wir legen ab und zwar jetzt, basta! Heike muss immer klein beigeben, was sie auch gerne tut!

Es ist verdächtig ruhig, alles in tiefhängenden Wolken gehüllt. Das Ablegen ist ein Kinderspiel, kein Wind in dem Ententeich.

Wir sind nun aus den Windschatten raus und empfangen die alten Wellen, vom vergangenen Tag. Die Dünung kommt seitlich und der schwache Wind achterlich. Ich versuche der Schaukelei entgegen zu wirken, mit Erfolg.

Auf der Karte sehen wir die Inseln, Inselchen und die Untiefen auf Backbord. Wir hoffen, dass sie die Dünung besänftigen, sie wird aber nicht ruhiger, sondern verfolgt uns mehr von achtern.

Es ist doch zu ertragen, wir sind ja bald in Tjeldsundet, dann ist es wohl vorbei mit Wellen im Hintern!

Hurra, der Wind ist da, auch von hinten! Das Groß kann gerade die Gegenströmung kompensieren, wenngleich er mit 10kn bläst.

Von nun an motoren wir weiter, mal mit, mal ohne Groß. Die Strömung spielt mit uns, mal mit 4,6kn mal 7,6kn.

Ich stehe, wie immer, an der Pinne, bis 1,5Std vor dem Landgang. Dann bin ich todmüde, ich wecke meine bessere Hälfte auf, die im Salon döst, sie soll mich ablösen.

Eine Stunde später, stehen wir beide im Cockpit und bereiten uns vor, zum Anlegen.

Wir tuckern nun langsam, durch den Hafen, und halten Ausschau nach einem Gaststeg, vergebens. Sogar die Enden von Fingerstegs sind alle belegt. Als wir doch ein Ende finden, zeigt uns ein Skipper von weitem, dass wir dort anlegen dürfen.
Rückwärts steuern wir den Steg an, bis der Skipper bereit ist auch unsere Leinen zu nehmen. Nach dem Anlegen, lesen wir, dass dieser Platz für eine kleine Yacht bestimmt ist und wir haben pauschal 100 Kronen zu berappen. Einen Gastplatz für einen Riesen-Hafen, lachhaft!


Wir legen uns hin und sind weg, erst später möchten wir alles auskundschaften. Die Sanitären Anlagen sind geschlossen, es regnet und der Kaufmann ist um die Ecke. 

Eingang von Tjeldsundet















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Tranøy, Norwegen, 19. bis 21. Juni 2018

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Route: 53 Seemeilen, bis heute: 1204
09:25 Stunden, Temp.: 11-12°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--














Kjerringøy, es ist 11,5°C, um 05:40Uhr legen wir ab.
15 Minuten später setzen wir das Groß, wegen der Dünung, es ist diesig. Wir machen 5,7kn mit Strömung. Die Sonne kommt raus, der Wind NW aber schwach. Die Strecke ist herrlich, überall schmale Durchfahrten, Priggenwald. Einen geschützten Hafen entdecken wir. 2 Segelboote liegen dort und es regnet fein. Immer wieder Sandstrände.

In der Höhe von Skutvik machen wir 6,4kn, die Maschine macht brav mit.
Inzwischen gießt der Regen und der Wind auf 20kn, wieder Anlegewind. Der Aufschießer gelingt doch gerade und wir bergen vor dem Hafen das Groß.

15:13Uhr, wir sind angekommen, von weitem sehen wir eine deutsche Segelyacht am Steg. Wir nähern uns vorsichtig, es sieht alles etwas chaotisch aus. Eine Seglerin steigt aus und warnt uns, nicht direkt am äußeren Steg anzulegen, dort haben wir keine Verbindung zum Land. Die Betonstege sind nicht durchgehend begehbar!
Nun gehen wir, an dem Steg vorbei, zur Seglerin, sie versucht einen geeigneten Anlegeplatz zu finden.
Die Klampen sind nicht vorhanden oder wenn, dann mit dicken Trossen belegt, als wäre der Platz von einem Fischer belegt.
Der Skipper steigt auch aus, der Wind bläst ablandig und vor lauter Vorsicht, komme ich an den Steg nicht nahe genug, um die Leine zu übergeben. Ich versuche immer wieder, niemand der mir sagt, wie nah ich an den Betonsteg komme.
Zum Schluss wirft der Skipper uns eine Leine zu, die Heike als Spring fest macht. Die Seglerin holt dicht und ich nähere mich mit „Backbordruder“ dem Steg. Die Vorleine ist inzwischen über dem Steg, als Stolperleine, fest gemacht und nun auch die Heckleine, ausatmen.

Nun geht es ans Eingemachte, mit zwei Springs das Schiff zu sichern, wohl bemerkt ohne Klampen.

Der Skipper und seine Frau sind auch entsetzt, die bemerken aber, dass es hier eine tolle Dusche geben soll und das Städtchen sehr süß wäre.

Von der Dusche haben wir nichts gesehen, aber der Ort an sich sehr gepflegt und tatsächlich sehr idyllisch.

Wir haben zweimal gewagt, die Steg-Verbindungen zu überwinden, um das Städtchen zu erkunden.

In der Nacht quietscht und zerrt es überall. Bei Hochwasser, tauchen die schützenden Felsen unter und geben den Wellen freien Zugang zum Hafen.

Wir bedauern, dass wir nicht vor einem Sturm hier Schutz gesucht haben, dann bräuchten wir nicht, den Weg zurück nach Hause einzuschlagen. Irgendjemand hätte uns dann ein Kreuz hinstellen müssen, die Blumen wüchsen dann von alleine!


Übrigens, ohne die Hilfe der Mannschaft von der S/Y Spirit aus List, wären wir aufgeschmissen!


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Kjerringøy, Norwegen, 17. bis 19. Juni 2018

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Route: 18 Seemeilen, bis heute: 1146
04:37 Stunden, Temp.: 10-14°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--














Bodø, nach dem Tanken sind wir gegen 10Uhr, bei 14,3°C, unterwegs.
Zunächst mit Strömung, machen wir 5,6kn, später gegen Wind und Welle 4,6kn. Es ist sonnig und größere Yachten geben uns Paroli. Alle sind unter Maschine, bis auf die Yachten, die nach Lofoten segeln. Eine Yacht dreht ab, die Wellen sind doch zu hoch, man hatte sich von dem 20kn Südwind inspirieren lassen, die alten Wellen sind aber weiter präsent. 

Kurz nach dem Mittag sind wir angekommen, gerade richtig, um im Bryggehotell am Mittagsbuffet teilzunehmen. Rentner bekommen 50 Kronen Nachlass. Es gibt Pizza, Nackensteak, Baccalau und Nachspeise. Dazu wird Gletscherwasser mit Eis und Zitrone gereicht.

Ein Spaziergang durch den Ort, führt uns zum alten Handelsplatz, ein Freilichtmuseum. Der Bäcker, mit dem Steinofen, versorgt uns mit einem Brotlaib.



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Mittwoch, 20. Juni 2018

Bodø, Norwegen, 14. bis 17. Juni 2018

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Route: 54 Seemeilen, bis heute: 1128
09:49 Stunden, Temp.: 12-17°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--














Donnerstag:
Das Sturmtief möchte uns am Freitag erreichen. Dazu haben wir einen sicheren Hafen ausgesucht. Der Retter sollte uns für 2 Tage einen möglichst ruhigen Liegeplatz bieten.
Dafür ist Våg, südlich von Bodø, wohl gut geeignet!












Um 5Uhr früh, hört Heike, im Hintergrund, den Wind pfeifen. Wir bleiben hier, der Sturm hat uns eingeholt, sagt sie.
Ich schaue den Wetterbericht, es ist alles aktuell gut und in Planung.

Wir starten früher als geplant und legen los. Nachdem wir die Abdeckungen verlassen hatten, setzen wir die Segel. Wunderbar, wir machen mit O-Wind 5,8kn. Wir können zwar schneller, dafür müssten wir aber die Lage in Kauf nehmen. Mit zunehmend aufkommenden Böen, machen wir 6,4kn.
Am Svartisen-Eingang, wird der Wind kanalisiert und bläst gegen uns, die Genua wird geborgen und die Maschine gestartet, es geht mit 4,9kn weiter.

Um 8Uhr 15, treffen sich die beiden Hurtigschiffe, Kronprinz Harald und Polarlys. Sie begrüßen sich mit jeweils 3 Sirenen, danach wir auch! In der Stille, es ist gigantisch.

Wir lassen die Häfen Bolga und Sørfugløy an uns vorbeiziehen, Våg liegt ja vor uns.

Vor der hübschen Insel Fugløy, kommen uns 3 schwedische Segler entgegen, wir staunen, das sie geradewegs dem Sturm in die Arme segeln.

Inzwischen haben wir 26kn O-Wind. Die Genua reicht uns aus, um auf über 6kn zu kommen.
Es ist warm, fast 16°C. Die Wärme in Kombination mit dem Svartisen-Gletscher, bringen uns Fallwinde bis in den Hafen mit 38kn, die Genua haben wir schon geborgen.

Im Hafen drehen wir die unfreiwilligen Pirouetten, bevor wir Hals über Kopf den Hafen verlassen. Der Gaststeg ist voll von Fischerei und sonstigen Schiffen. Das Anlegen wäre ohnehin nicht denkbar.

Wir wollen nur raus und uns kommt ein Fischer entgegen. Langsamer geht nicht, also Flucht nach vorne, der Fischer verzieht keine Miene.

Im Freien bläst es inzwischen richtig wild. Die Steuerung übernimmt Heike und ich mache die neue Navigation.
Die Entscheidung fällt nicht leicht, aber schnell, 12sm nach Bodø.
Wir setzen nur das Groß, weil es, unter Starkwind, leichter zu bergen ist. Wir wollen schnell ankommen, dafür läuft die Maschine mit.

Vor Bodø wurde es nicht, wie gedacht, ruhiger. Wir bergen das Groß stampfend im Wind.

Im Hafen angekommen, ist alles in Bewegung, die Schiffe spielen Trampolin. Wir suchen und finden keinen Platz, gegen den Wind. Geschlagen reihen wir uns, an den Außensteg, hinter den großen Seglern, auflandig. Der Sturm wird uns morgen ablandig treffen.

Die Leinen wurden uns wie so oft abgenommen, danke. Wir gehen essen.

Freitag und Samstag:
In den Morgenstunden sind wir erschreckt aufgewacht. Sturm zerrt und zieht und wir sind ablandig mit Riesen Abstand zum Steg.

Am Nachmittag ist es erst mal ruhig. Die Ruhe vor dem Sturm. Wir erledigen Einkäufe und Bankgeschäfte, das Buffet im EGON haben wir verpasst.

Die Nacht der Nächte hat uns eingeholt. Es knarrt an allen Ecken, nichts hilft. Wir bringen noch mehr Leinen aus, das Quietschen geht unvermindert weiter durch den ganzen Tag. Alle bleiben an Bord und hören das Geheule des Sturms, keine Menschenseele bewegt sich draußen.
Sonntag:
Alles ist ruhig, die Sonne scheint und die Sportschiffe sind nicht mehr da!



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Montag, 18. Juni 2018

Klokkergården, Norwegen, 13. bis 14. Juni 2018

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Route: 68 Seemeilen, bis heute: 1079
10:41 Stunden, Temp.: 13-13°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--














Tjøtta, um 09:20Uhr verlassen wir den Hafen, es sind 13°C.
Gleich um die Ecke sollen wir an den 7 Schwestern vorbeikommen. Das Groß ist gesetzt, aber von Wind keine Rede.
Es kommt doch ein wenig SO Wind, kurz zücken wir mit der Genua, um sie bald wieder zu bergen. Mit dem Segeln wird es heute wohl nichts werden.

Die 7 Schwestern haben sich in Wolken verhüllt, ab und zu gibt eine von denen, den Schleier ab. Unverhüllt möchten sie aber uns nicht gemeinsam zeigen.
Nach Sandnessjøen, wird es noch ungemütlicher, immer wieder setzt ein Schauer ein. Kalter SO Wind zwingt uns Trinity zuzudecken.
Die Sonne kommt mit Verzögerung doch noch raus und lässt uns bei der Taufe, am Polarkreis, erfreuen.
Der Svartisen lässt sich von Ferne erahnen.
Klokkergården kommt näher und ein Segelboot setzt an, mit uns auf die Wette zu fahren, uns lässt es kalt.
Wir fahren durch den engen Sund und uns beglücken 2 Schnellfähren mit riesigen Wellen, die wegen der Enge uns lange erhalten bleiben.
Angekommen, die absolute Leere, nur ein großer Segler ist am Steg. Wir machen an dem nächsten Steg fest, so dass wir am kommenden Tag, leicht ablegen können.
Es ist alles sauber, aber die Einrichtungen sind geschlossen. Die Saison soll erst übermorgen beginnen.


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Samstag, 16. Juni 2018

Tjøtta, Norwegen, 12. bis 13. Juni 2018

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Route: 68 Seemeilen, bis heute: 1021
12:57 Stunden, Temp.: 10-14°C
Sonnenaufgang: --:--, Sonnenuntergang: --:--














Rørvik, vor der Abfahrt, bei leichtem Nieseln, tanken wir voll.

Die Sonne kommt raus und wir segeln, unter der Maschine, mit Genua? Wir entscheiden, anstatt Brønøysund, nach Tjøtta zu segeln.

In der Höhe von Leka segeln wir trotz Gegenströmung, mit 6kn bis Torghatten, der Fels mit dem Loch. Hier wollen wir endlich nach dem Loch Ausschau halten, dafür segeln wir an der Westküste.

Alarm, Alarm, die Verbraucher-Batterien sind plötzlich auf 20%, Philippi hat versagt uns bei 50% zu warnen. Nun kommt er mit Piepsen und meint wir sind bei 20%.

Wir suchen nach dem Grund und werden fündig, die Kühlbox hat scheinbar nicht abgeschaltet.
Sofort die Maschine an und segelnd mit 14kn Wind, müssen wir wohl die Batterien sofort laden, damit keine größeren Schäden entstehen.
Das Laden mit 20A geht langsam voran, 21%, 22% ... und dann plötzlich 100%?
Ja der Philippi-Controler hat gesponnen. Es ist alles wieder in Ordnung!

Die Suche hat gefruchtet. Das Loch erscheint schließlich weit entfernt als kleine Lichtsichel.
Vor der Brücke kommt uns das Hurtigschiff gemächlich entgegen, wir machen ihm Platz. An Brønnøysund vorbei, verifiziert uns die Lage, dass wir eine richtige Entscheidung getroffen haben.

Nach und nach schralte der Wind, mit 14kn und später 18, es wurde immer kälter, 9,6°C, Dieselheizug wird eingeschaltet, das arme Kind soll nicht frieren.

21:43Uhr kommen wir an. Die Metallstege sind nicht einladend, die Klampen sind eine Erfindung, die zum Festmachen eher ungeeignet sind. Sie bestehen aus längeren Rohrbügeln, Marke Eigenbau.

Ein freundlicher Skipper hat uns die beiden Leinen genommen, sonst wären wir ablandig gescheitert.

Montag, 11. Juni 2018

Rørvik, Norwegen, 10. bis 12. Juni 2018

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Route: 62 Seemeilen, bis heute: 953
11:30 Stunden, Temp.: 10-13°C
Sonnenaufgang: 02:23, Sonnenuntergang: 00:05














Es ist eine Fahrt, worauf man verzichten kann. 3/4 der Zeit motoren und 1/4, damit beschäftigt zu sein, die Segelstellung immer wieder zu verändern, dass es vielleicht doch klappt.
Die letzten 2 Stunden motoren wir weiter, es ist kalt und der Wind 10-13Kn, von vorne.
Wir sind trotzdem froh, dass es nicht regnet und auch die Dünung, von 1,1m, es mit uns gut meint. Es liegt auch daran, dass die Hälfte der Strecke geschützt hinter den Untiefen verläuft.

In Rørvik  angekommen, sind wir überrascht, alles ist super renoviert. Neue moderne Gebäude sind errichtet. Sogar die alten Speicherhäuser sind renoviert und dienen weiterhin nur als Brutplatz für Möwen.
Die neuen Liegeplätze haben uns das Anlegen erleichtert. Erst später kommen noch ein paar Schiffe, wir sind aber bereits fest vertäut. 

Hier gibt es abends, Hurtig-Schiffe im Doppelpack, eins aus dem Norden und eins aus Süden.
Der Versuch, etwas zwischen die Kiemen zu bekommen, scheiterte kläglich. Erst als wir zurück waren, wollte der Hafenmeister uns dorthin zurück schicken, wo wir vergeblich gesucht hatten. Mit uns war nichts mehr zu machen, wir sind halt kein D-Zug!. 

Gabelspaghetti  mit Butter und Blauschimmel-Käse waren aber auch lecker.

11. Juni:
Es ist kalt um 8°C, gefühlte 6, und der Wind bestimmt mehr als, vorausgesagte 12Kn. Das Schiff wird immer wieder geneigt an den Steg gedrückt. Wir haben eingekauft und sind halbgefroren züruckgekommen.

Nein, heute bleiben wir hier, es sind zwar bis Brønnøysund nur schlappe 46 Seemeilen, die man gut in 9 Stunden schaffen kann. Aber wenn der Gegenwind immer mit Böen entgegen stemmt, dann wird die Fahrt länger und länger und zum Schluss gibt es Eiszapfen im Doppelpack.



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Stokksund, Norwegen, 8. bis 10. Juni 2018

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Route: 61 Seemeilen, bis heute: 891
11:51 Stunden, Temp.: 10-14°C
Sonnenaufgang: 02:54, Sonnenuntergang: 23:42














‌‌‌Nach dem Ablegen dauert es fast eine Stunde und wir sind wieder in der Trondheimsleia. Woher kommt der Wind, von achtern. Es wiederholt sich alles, 3,5 Stunden Schmettlingsegeln. Kurz vor dem Verlassen des Fjords werden wir immer langsamer, bis 2,7Kn, obwohl der Wind mit gleicher Stärke dabei ist.
Erst denken wir, etwas mitzuschleppen. Ein Schlenker bringt den Beweis, dass 2-3Kn Strömung uns entgegen stehen. Die Maschine kann auch nicht viel ausrichten, die Wende nach Norden bringt die Befreiung.
Von nun an segeln wir, mal hoch am Wind und wieder halben Wind. 2 Stunden vor Stokksund ist aber Schluss mit lustig, die Maschine muss wieder ran.

Während ich diese Zeilen schreibe fährt das Hurtigschiff "MS Midnatsol" an uns vorbei. die gewaltige Schiffssirene hat uns aufgeschreckt, gesehen haben wir es nicht, die Route liegt hinter einer kleinen Insel.


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Samstag, 9. Juni 2018

Vihalsen, Norwegen, 7. bis 8. Juni 2018

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Route: 66 Seemeilen, bis heute: 830
12:11 Stunden, Temp.: 10-14°C
Sonnenaufgang: 03:16, Sonnenuntergang: 23:31














Tornes, um 6 Uhr aufstehen, 7 Uhr ablegen, das war die Planung.
Der Wecker klingelt, als wir aus dem Hafen sind, es hat sich so ergeben, es war 05:50 Uhr als wir die Leinen einholten.
Bis Bud geht es unspektakulär, kein Wind und keine Wellen. An Bud vorbei, machen wir 3 Segelboote im Hafen aus.
Kurz danach stampfen wir gegen, über 1m Wellen. Es dauert über eine halbe Stunde, bis wir wenden und nunmehr die Dünung seitlich bekommen, das Groß hilft nicht viel.

Alles ist vergänglich, wir tauchen weiter in Hustadvika und es wird ruhiger, nun haben wir den Priggenwald vor uns und die Augen geschärft!
Es geht soweit gut voran bis zum offenen Bereich, wo die noch stärkere Dünung uns kräftig schaukelt. Kurz überlegt, haben wir uns für den Weg, durch den Sund entschieden.

Nach der Durchfahrt des Bremsnesfjords, haben wir wieder die ungemütlichen Wellen seitlich. Es hilft nichts, die Zähne zusammenbeißen und weiter in Richtung Trondheimsleia. Kaum sind wir in dem Fjord, hat sich uns eine neue Erfahrung angebahnt. 4,5 Stunden bis zum Zielhafen, Schmetterling zu segeln. Die Genua ausgebaumt und das Groß, mit einer Einrichtung à la Mori, festgesetzt.

Wir haben eine improvisierte Baumbremse und Bullenstander installiert, die sich vom Cockpit aus bedienen lassen.

So segeln wir, "pfeifend", zwischen 5 und 6,5 Knoten. Die uns überholenden Achterwellen brechen rauschend immer wieder in der Nähe und gestalten die Atmosphäre mit. Vor der Wende zum Hafen werden die Segel geborgen.
Uns steht ein Schwimmsteg, mit Wasser und Strom zur Verfügung, gehörend dem Coop am Ort. Sie haben aber geschlossen.


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Mittwoch, 6. Juni 2018

Tornes, Norwegen, 2. bis 7. Juni 2018

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Route: 69 Seemeilen, bis heute: 764
15:01 Stunden, Temp.: 18-20°C
Sonnenaufgang: 03:38, Sonnenuntergang: 23:21













Honningsvåg, wir wollen nicht weg, hier ist es so schön.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, denken wir uns separat. Sollten wir heute hier bleiben, passiert das, was man am wenigsten braucht. Ab morgen gibt es hier am Kap NO-Winde mit 22kn und NO Wellen von 2m. Heute ist es auch nicht so rosig, NO 18kn aber 1,1m Wellen von Nord.

Mit dem Groß sind wir gegen das Schaukeln gewappnet, aber die armen 3-Zylinder müssen gegen 18kn Wind kämpfen.

Raus aus dem Fjord und die Wellen erscheinen viel höher, der Wind aber kommt von vorne, somit ist das Groß nicht in der Lage, uns das Schaukeln erträglicher zu machen, wir rollen.

Eine halbe Stunde später sieht es besser aus, nach der Wende können wir den Wind ein wenig nutzen. Wir segeln, mit Genua und Groß, absolut hoch am Wind. Die Wellen sind inzwischen moderater geworden, aber durch das Rollen, schrallt der Wind und wir werden immer wieder langsamer. 
Die nächste Kursänderung um 10° nach Lee bringt zwar Erleichterung, aber bald müssen wir beide Segel bergen, es stehen 2 enge Durchfahrten vor uns.

Danach geht es bis Ålesund einigermaßen gut voran. Dann ist aber Schluss, da das gezwungene Anluven, die Segel flattern lässt und sie werden geborgen.

Just in diesem Moment, hören wir über Funk, als würde uns einer um Hilfe bitten. Wir melden uns und erfahren, dass die S/Y Mare M, die hinter uns auch die Genua geborgen hatte, Maschinenprobleme hat. Sie hat uns um Schlepphilfe gebeten. Wir fahren rüber und nehmen sie an die Leine, sie möchten nach Ålesund.

Unterwegs überlegen wir uns, was dann? Wir sind doch nicht in der Lage ihnen beim Anlegen zu helfen und sie sind nicht manövrierfähig.

Heike gibt über Funk, die Nummer des RS-Kreutzers durch. Sie melden sich bald zurück, er wird bald kommen.
Eine halbe Stunde später, wir schleppen Mare M mit 3kn weiter, da taucht das Rettungsboot auf.

Wir werden die Leine los und quälen uns an Ålesund vorbei.
Wieder hatten wir die Gelegenheit, für kurze Zeit die Segel zu setzen und uns von der langsamen Fahrt momentan zu befreien.

Um 02:13Uhr haben wir in Tornes festgemacht. Die Hafeneinfahrt ist, in der Dämmerung, nicht auszumachen, die Latüchte ist einfach zu klein geraten. Wir hatten auch vergessen, dass bei uns an Bord ein starker Scheinwerfer existiert.



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